07Januar
2013

Kanchanaburi Tag 1

Mit einem Chang-over wie Mark zu sagen pflegt wollten wir los nach Kanchanaburi.

Ich war auch ganz pünktllich auf den Beinen. Nur von Mark war weit und breit nichts zu sehen. Kurz vor 7 Uhr hab ich dann doch mal an seine Tür geklopft. Es kam ein unwilliges Brummen zurück. Als ich durchgab welche Uhrzeit wir haben hörte ich ein poltern und die Versicherung er würde gleich kommen.

Also ging es nicht wie geplant um 7 sondern eher so gegen 8 Uhr los 😛

Wir entschieden uns den Minivan zu nehmen anstatt dem großen Bus, da der Minivan alle Stunde nach Kanchanaburi fährt und der große Bus nur drei Mal am Morgen und dann erst wieder am Nachmittag.

Der Minivan war bis auf den letzten Platz belegt. Das war ganz schön eng da drin.

Auf dem Weg nach Kanchanaburi (der Provinzhauptstadt) wurde unser Van bestimmt 6 oder 7 mal angehalten und kontrolliert. Die Fahrt dauerte gute 4 Stunden.  Ganz schön viele Kontrollen. Ich hab ja schon erklärt, dass diese Kontrollen wegen den Burmesischen Einwanderern bestehen,  die sich nur in bestimmten Gebieten bewegen dürfen. Aber dann gleich so viele Kontrollen? Einmal mussten auch alle aussteigen und wurden befragt. Außer Mark und ich natürlich. Wir sind ja Farang...

Als wir in Kanchanaburi angekommen sind haben wir uns erst mal ein CAfe mit AirCondition gesucht in dem wir unsere weitere Planung besprochen haben.

Wir wollten in das Ploy Gueshous in der Mae Nam Kwae Road. Das ist so eine kleine Ausgabe der Khao San Road in Bangkok mit ganz vielen Unterkünften, Restaurants, Bars  und Massageplätzen. Also sind wir zu so einem Tuk Tuk fahrer und haben auf unsere kleine Karte gedeutet und gesagt Mae Nam Kwae Road. Der Fahrer hat ein bisschen geguckt und dann genickt.

Unsere Fahrt endete dann allerdings nicht bei unserem Guesthouse sondern direkt an der Brücke vom Kwae. Mae Nam Kwae - River am Kwae...

Wir haben es positiv genommen. Schließlich wollten wir die Brücke ja eh besuchen

 

Nach einer längeren Taxi Suche haben wir dann einen Tuk Tuk Fahrer gefunden, der sogar den Weg zu unserem Gasthaus kannte.

Im Ploy Guesthous angekommen fragten wir nach einem Doppelzimmer. Das nette Personal, das aber nicht so gut englisch konnte zeigte uns auch gleich eines. Das hatte allerdings nur ein Bett. Hmmmm wir versuchten dem netten Mitarbeiter von Ploy klar zu machen, dass wir gerne zwei Betten hätten. Nach einer Weile und mit viel Hand- und Fuß Kommunikation fand sich dann ein Zimmer mit immerhin zwei Matratzen. Dazu Aircon und TV und ein schönes Badezimmer. UND TOILETTE MIT SPÜHLUNG!!

Wir waren hin und weg:

Nach dem wir unser Zimmer erst mal ausgiebig genossen haben sind wir losgezogen um die Umgebung zu erkunden und um zu sehen, ob wir irgendwelche Ausflüge organisieren können.

In der Straße unseres Hotels gab es neben den ganzen Bars, Restaurants und Massageplätzen auch einige Tourenanbieter. Wir liesen uns die Programme geben und berieten anschließend. Wir würden gerne den Tigertempel und die Wasserfälle sehen. Mich hätte auch noch der Hellfirepass interessiert. Da aber der Tigertempel und die Wasserfälle in komplett gegensätzelichen Richtungen liegen mussten wir uns für eines der beiden entscheiden. Wir kamen überein die Tour mit den Erawan Wasserfällen zu machen. Darin enthalten war auch eine Fahrt mit dem Zug auf der River Kwae Bahnstrecke. Leider keine Tour mit dem Hellfirepass. Dafür gab es aber eine Höle zu besichtigen, die als Gefängnis für die Kriegsgefangenen diente und in der jetzt eine Buddhastatue steht.

Wir buchen also und Mark ging los zu einer Massage (er hatte die letzten zwei Tage ja keine gehabt 😛 und ich unser Zimmer um zui relaxen und ausgiebig zu duschen...

Abends wollten wir dann in eines der "Floating Restaurants" die entland des Kwae Flusses liegen. Lonely Planet empfahl einige in einem etwas von unserem Guesthous weiter entfernten Teil der Stadt. Wir nahmen also ein Tuk Tuk dort hin. Das Restaurant sah sehr edel aus und wir wurden von Minirock tragenden Thai Mädels an den Tisch geführt.

Überhaupt war Kanchanaburi schon sehr touristisch. Ein direkter Kulurschock wenn man von dem doch sehr ruhigen Sangkhlaburi kommt, wo wir fast die einzigen Westler sind. In Kanchanaburi sah und hörte ich viel Deutsche und andere Europäer. Mar bestellte ein Curry mit Hühnchen und ich einen Fisch. Erst mal kam gar nix  Es liefen zwar einige Mädels durcheinander, das wars aber auch schon. Dann kam Marks Curry. Das schicke Restaurant hielt mit seinem Curry nicht, was die Aufmachung versprach. Das Hühnchen im Curry waren nur die Knochen mit ein bisschen Fleisch daran. Mein Fisch war da schon um Welten besser. Jedoch kam der erst 10 Minuten nachdem Mark schon mit Essen fertig war.

Als ich später auch meinen riesigen Fisch verspeist hatte suchten wir nach einem Taxi oder Tuk Tuk. Doch leider konnten wir weit und breit keines finden. Wir dachten dann, dass es eine gute Idee wäre schon mal in die Ungefähre Richtung unseres Gasthauses zu laufen und dann auf dem Weg ein Taxi anzuhalten.

Auf der Straße kamen wir an 4 Hunden vorbei, die auf dem Gehsteig vor einem Haus lagen. Da wir die Hunde aus Sangkhlaburi gewohnt waren, die zwar manchemal bellen,aber ansonsten nichts weiter machen, waren wir nicht besonders Wachsam den scchlafenden Hunden gegenüber.

Das erwies sich als grober Fehler.

Ich ging voraus. Mark war ein paar Schritte hinter mir. Wir merkten noch, dass die Hunde, alle so die Größe von Dingos und ein großer wie eine Dogge oder so, aufgestanden waren und uns folgten. Aber immer noch hatten wir keinerlei komisches Gefühl. Ich überlegte gerade, wie wir jetzt am besten zu einem Taxi kommen könnten, da hörte ich Mark schreien. Der große Hund hatte ihn gebissen.  Total erschrocken drehte ich mich um und sah, wie nun auch die anderen Hunde näherkamen. Zähnefletschend, knurrend und bellend. Der Hundesprache nicht mächtig interpretierte ich das mal als Angriffshaltung. Ich packte meine Handtasche fester um sie gegebenenfalls als Waffe einsetzten zu können. Mark schnappte seinen Rucksack, den er vor Schreck von sich geworfen hatte und wir bewegten uns langsam von den Tieren weg Richtung der nächstgelegenen Bar.

Dort versuchten wir uns erst einmal zu beruhigen, tranken etwas und überlegten, was zu tun sei. Marks Wunde war nicht schlimm. Er hatte den Hund schnüffeln sehen, sich nach ihm ungedreht und in dem Moment hatte der Hund zugeschnappt. Mark konnte gerade noch sein Bein wegdrehen, sodass er nur gekratzt wurde und nicht richtig gebissen.

Wir fragen die nette Besitzerin der Bar, ob sie uns ein Taxi rufen könnte. Das tat sie dann auch, aber erst nachdem sie uns drei Lieder in Karaoke gesungen hatte. Unteranderem Eternal Flame... Wir klatschten brav und bekamen dann unser Taxi.

Zuerst fuhren wir ins Gasthaus und fragten dort nach dem nächstgelegenen, englischsprachingen Krankenhaus. Wir waren uns nicht sicher, ob der Hund nicht vielleicht doch Tollwut hatte. Doch wir hielten es beide für das Beste ins Krankenhaus zu fahren, damit Mark das Medikament gegen Tollwut bekommen konnte. Nachdem die Mittarbeiter nach mehrmaligen Erklärungen mit Zuhilfenahme von Armen und Beinen und etwas Englisch dann verstanden hatten was wir wollten, erklärten sie sich sogar bereit uns mit ihrem Motorradtaxi Tuk tuk in Krankenhaus zu fahren.

Mark überlegte immer noch hin und her, ob er nicht vielleicht überreagiert, aber ich war der Meinung, dass er lieber die Spritzen in Kauf nehmen sollte, als eine eventuelle Infizierung mit Tollwut.

Im Krankenhaus angekommen erwarteten uns am Eingang gleich zwei Pfleger und setzten Mark sofort in einen Rollstuhl aus dem er sich auch nicht mehr erheben durfte. Währen der Plfeger Mark also ins Krankenhaus hineinfuhr und ich nebenher ging grinste mich der Pfleger an,deutete auf Marks kleinen Kratzer und kicherte. Mark war das ganze ja selbst unangenehm und die Thailändischen Krankenhausmittarbeiter schienen von Tollwut noch nie was gehört zu haben. Die Ärztin allerdings verabreichte Mark dann die erste von 5 Injektionen und verband die Bisswunde mit einem riesigen Pflaster.

Jetzt hatte ich in Thailand schon mein drittes Krankenhaus gesehen. Die sind ja wirklich sehr gut die Krankenhäuser, aber nun reichte es auch mal...