03Februar
2013

Banteay Srei, Banteay Samre, Preah Kahn, Ta Som

Und heute ging es gleich weiter mit Besichtigung.

Kerstin geht es mit ihrer Erkältung auch immer schlechter, aber sie hält sich tapfer für die Besichtigungen.

Heute fährt unser Fahrer mit uns etwas weiter hinaus. Etwa 30 km entfernt ist der erste Tampel Banteay Srei. Auch vom Baustil etwas anderes. Mit rosa Sandstein. Deshalb auch der Ladytempel genannt.

Ich las immer schön aus dem Reiseführer vor und wir versuchten dann die Dinge zu finden die dort beschrieben waren. Gar nicht so einfach. Die Stellen waren immer mit "Nordwand" oder "am Osttor" beschrieben. Jetzt musste man erst mal wissen wo überhaupt Norden oder Osten war. Klar im Osten geht die Sonne auf und so... Trotzdem hatten wir immer ein bisschen Orientierungsschwierigkeiten 😛

Als nächsten Tempel fuhren wir nach Banteay Samre. Der war ganz toll, denn aus irgendeinem Grund waren wir hier fast komplett alleine. Die anlage war so ruhig und wir konnten uns richtig austoben. Treppen hoch, Treppen runter, druch Türen und ganz viele Fotos machen.

Trotzdem mussten wir uns auch hier wie an jedem anderen Tempel den vielen Kindern erwehren die uns etwas verkaufen wollten.

Die Maschen waren schon echt clever. Erst laufen sie dir mal nur nach und haben Armreifen oder Tücher für 1 Dollar. Dabei klagen sie "One Dollar, only one Dollar!!" mit so einer traurigen Stimme das einem fast das Herz bricht.  Wenn man dann noch nicht reagiert fragen sie "Where are you from?" "Germany" "Ohh Germany, Capital Berlin" kommt es wie aus der Pistole geschossen. Diejenigen die Postkarten zu verkaufen haben fangen an auf Deutsch zu zählen " 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 postcards, only one Dollar!" Und dann sitzten vor jedem Tempel Musikgruppen die aus Musikern mit fehlenden Gliedmaßen bestehen. Auch denen soll man doch bitteschön was geben.  Und auch der Frau die mit ihrem armen Kind mit dem riesigen Wasserkopf im Eingang eines Tempels sitzt. Zum Heulen ist das Leid hier. Ich weiß dann nicht, wenn ich der Frau etwas gebe. Wird es für das Kind verwendet oder wird das Leiden des Kindes benutzt um viel Geld einzunehmen? Fast keiner konnte hier vorbei gehen ohne etwas zu geben. Das Schlimme war, dass sogar ich nach einer Weile eine ganz starke Abneigung gegen das anbetteln und irgendwie auch gegen die Kinder selbst empfand.  Dabei ist es doch verständlich, dass in einer Gesellschaft, die so arm ist und ohne soziales Netzt jeder schauen muss wo er bleibt. Ich kann es den Leuten und auch den Kindern nicht verübeln, dass sie versuchen die ausländischen Besucher zu melken. Und die Touristen kommen den Menschen hier sicher vor wie Goldesel. Ich bin zwar in Deutschland bestimmt kein reicher Mensch. Aber in Kambodscha bin ich doch im Vergleich fast ein Millionär.  Niemand von der normalen Bevölkerung könnte es sich finanziell leisten eine Reise zu unternehmen.  Trotzdem bleibt ein gewisser Nachgeschmack. Und ich kann nicht verhindern, dass ich bei jeder Freundlichkeit versuche den Hinweis zu finden, dass hier doch auch nur Trinkgeld erwartet wird.

Und dann ging es auch schon weiter zum nächsten Tempel Praeh Kahn.

 

Und nun zum letzten Tempel den wir besuchen. Und auch heute sind wir wieder fix und alle nach den Besichtigungen. Ta Som

 

Wir entschieden uns dafür den nächsten Tag zur Erholung zu nutzen und endlich mal den super tollen Pool unseres Hotels auszuprobieren.

Ich bat unseren Fahrer noch mir behilflich zu sein an Bustickets nach Phnom Penh zu kommen. Er fur mich auch zu einer Busfirma und die Frau wollte mir sofort ein Ticket für 13 Dollar verkaufen. Ich wollte ja eigentlich nur mal fragen und 13 Dollar war mir dann etwas zu viel.

Also brachte uns der Fahrer zum Hotel zurück. Wir verabschiedeten uns von ihm und bedankten uns für die schönen 2 Tage.

Im Hotel fragte ich auch nach Bustickets. Die Frau die dafür zuständig war, war eine Auswanderin aus Italien. Sie erzählte uns, wie schwer es zur Zeit ist in Italien einen Jobs zu finden, dass sie sogar bis hierher kommen musste. Dann stellte sie mir mein Busticket aus. Ich etnschied mich für einen Bus für 9 Dollar. Sie fragte mich auch, warum ich gerade am 4. Februar nach Phnom Penh fahren würde, wo doch die Einäscherung des Königs an diesem Tag stattfindet. Wir hatten bereits die schwarzen Schleifen an den Uniformen der Hotelmittarbeiter bemerkt und auch, dass das Bild des Königs mit schwarzen Flor umrahmt war. Auch im Fernseher hatten wir etwas davon mitbekommen. Ich fragte, wann der König denn gestorben wäre. Sie teilte mir mit, dass das bereits im Oktober gewesen wäre. Nach Buddhistischem Glauben werden die Menschen die wichtiger sind länger aufgebahrt als "normale" Menschen. Und da der König eine sehr wichtige Persönlichkeit war wurden 100 Tage gewartet bis zur Einäscherung. Es wurde mir schließlich mein Busticket ausgestellt und wir konnten endlich Duschen gehen.