24März
2013

Auf geht es nach Simbabwe

Um 3.30 Uhr aufstehen, da wir heute über die Grenze nach Simbabwe müssen und sich die Grenzformalitäten (wir brauchen ein Visa) schon mal länger hinziehen können. Wir waren ganz pünktlich da. Sie hatten grade erst aufgemacht. Aus Südafrika hinaus gings ganz flott. Der Grenzbeamte fragte mich, wo ich herkomme und als ich sagte Deutschland, sagte er gleich drauf:" Bayern München, Football!"

Bevor wir zur Grendabfertigung der simbabwischen Seite gingen, schärfte uns Innocent ein, dass wir immer lächeln sollten und "happy days" und uns unseren Unmut über langsame Bearbeitung nicht anmerken lassen sollen. Dann machen die nämlich noch langsamer. Na ja, wie bei uns in Deutschland halt auch die Beamten 😀

Wir setzten also alle unser bestes Lächeln auf und betraten die Halle. Zuerst mussten wir die Visaformulare ausfüllen. Da mussten wir sogar eintragen was wir an Geld und Wertsachen (Foto, Netbook usw...) dabei hatten. Für uns wurde ein eigener Schalter aufgemacht und wir 16 Leute durften auch nur an diesem Schalter abgefertigt werden, obwohl die anderen teileweise auch frei waren. Ganz langsam ging es voran und nach 1 Stunde waren wir alle abgewirtschaftet. Wobei man sich nicht beschweren darf. Die Zöllner waren sehr nett und wechselten mit jedem von uns ein privates Wort. Z. B. wollte er von mir wissen wie kalt es denn gerade in Deutschland ist und ob es wohl schneit. Dann bekam ich meinen Pass wieder mit dem Visa darin und er bekam dafür 30 Dollar.

Simbabwe ist wirtschaftlich so am Boden, dass die eigene Währung pranktisch gar nicht mehr existiert. Man zahlt mit Dollar (die so abgewetzt und fadenscheinig sind, dass man den Wert teilweise nicht ein mal mehr erkennen kann), oder mit Südafrikansichen Rand. Die Simbabwer wollen den Touristen ihre 1.000.000 oder 30.000.000 Scheine als Souveniers verkaufen, aber Innocent warnte uns, dass die Ausfuhr aus dem Land illegal ist.

Dann ging es zu unserem Zeltcamp "Great Zimbabwe", das so hieß, da es sich direkt unterhalb der Ruinen der ehemaligen Königsstadt "Great Zimbabwe" befand, die wir später besichtigen wollten.  Vorher wollten wir aber erst mal die Zelte aufbauen und etwas relaxen. Außerdem war es gerade früher Nachmittag und die Sonne brandte heiß.

Als es etwas kühler war begannen wir mit dem Aufstieg. Ein netter Führer mit furchtbaren Akzent erklärte uns sehr viel über die Ruinenstadt. Z. B. über Betten (Beds) oder über die verschiedenen Könige. Jeder König hatte sein eigenes und extra für ihn gestalltetes Bett. Die Betten wurden dann teilweise von Grabräubern gestohlen und u. a. nach Deutschland gebracht. Ich fand das ja schon beeindruckend, dass hier ganze Betten gestohlen wurden und auch, dass die simbabwischen Könige so viel Wert auf ihr eigenes Bett legten. Unser Führer zeigte uns schließlich im Museum die Betten, die teilweise als Replikat dort standen. Nur, dass die Betten gar keine Betten waren, sondern Vögel (Birds). Der Akzent unseres Führers war noch schlimmer als ich gedacht hatte.

Die Vögel sind immer noch das Wappentier von Simbabwe.

Der Aufstieg zu den Ruinen war dann total anstrengend und steil. Aber oben angekommen hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Umgebung.

Unser Führer erlärte uns die Anlage. Zwar ist nicht 100 % klar, was der wirkliche Zweck mancher Räume war, da zu dieser Zeit (11. Jahrhundert) noch keine schriftlichen Aufzeichnungen existieren, jedoch kann man es angeblich aus verschiedenen Funden rekonstruieren. Auf der Anlage selbst war hauptsächlich der König selbst und das religiöse Zentrum untergebracht. Unten im Tal in einem ummauerten Bereich wohnten die ca. 200 Frauen und die Kinder des Monarchen. Da hatte sie der König gut im Blick, musste sich aber das Gejammere nicht anhören.  Clever gemacht. Angeblich gab es auch so ein Ritual. Da musste (oder durfte) der König Sex mit einer seiner Schwestern auf dem Rücken eines Krokodils haben. Das Herz des Krokodils wurde dann gegessen. Schöne Zustände waren das!! In einem nachgebauten Dorf gab es für uns noch ein Tanzvorführung der "Bewohner".